Gestern war es wieder soweit. Sonntagabend und der Tatort im Ersten. Gottseidank waren wir gemeinsam mit Freunden in der wunderbaren Kinokomödie Was ist schon normal? denn dieser Tatort war wieder einmal ein modernes Märchen über die Ängste, die im Zusammenhang mit KI von vielen Medien geschürt werden. Und ich will hier auf keinen Fall mögliche Risiken beim Einsatz von KI kleinreden. Aber eine differenzierte Darstellung, auch in einem Tatort, wäre doch wohl glaubhafter, als dieser schöne KI Avatar der am Ende, dank der Überredungskünste des Kommissars, selbst Suizid begeht und seine todbringenden Aktivitäten einstellt. Übrigens: zum Bestellen von KO-Tropfen im Internet braucht man keine KI sondern nur etwas kriminelle Energie.
Bild: NDR
Vor sechs Jahren gabe es schonmal einen Tatort, der KI nicht nur zum Thema hatte sondern auch im Titel. Damals ermittelten Batic und Leitmayr gegen einen Chatbot Tatort KI . Als (zu teuren?) Experten hatte man Florian Röhrbein eingekauft. Auch 2018 hatte ich schon einen BLOG Beitrag dazu verfasst und mich positiv über die differenzierte und faktenorientierte Darstellung der KI Techniken geäußert.
Das hatte man sich diesmal im Tatort Team offensichtlich gespart, denn mittlerweile ist der Hype um KI schon fast wieder vorbei und jeder weiß, das ein künstliches Gehirn mit neuronalen Netzen gleichzusetzen ist (Ironie!) und bald auch eigene Entscheidungen trifft, Emotionen entwickelt und überhaupt von niemand mehr zu stoppen ist. Kurz hat Kommisar Borowski noch die geniale Idee einfach den Strom abzuschalten, aber das geht natürlich schief den bevor das klappt, bleibt er selbst im Aufzug stecken! An vielen solcher Stellen hätte ich gerne gelacht aber es war dannn doch einfach zu traurig.
Wer hier bis zum Schluß durchhält hat meine volle Anerkennung! Ich bin zwischendurch eingeschlafen und nach dem Aufwachen bei der pathetischen Schlussszene schnell ins Bett. Bin schon jetzt gespannt auf den nächsten Tatort, denn die Hoffnung auf Besserung stirbt ja bekanntlich zuletzt..
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