Rechtzeitig bevor ich mich mit 15 Jahren ernsthaft für Mädchen zu interessieren begann, gab es eine Exkursion an das Polytechnikum Schweinfurt, wo eine Z23 bewundert werden konnte. Der Ingenieur im weissen Kittel bat uns etwas Abstand zu halten und öffnete die Gehäusetür zum Kernspeicher. Wir erstarrten in Bewunderung der Technik und mein berufliches Ziel war gesetzt.
Jahre später besuchte ich den ersten Programmierkurs auf der mittlerweile zur FH umgewandelten Ingenieurschule. Beim Suchen im alten Schreibtisch aus meinen Berufsanfängen am Forschungsinstitut stieß ich auf dieses Original datiert 4.3.66. Vermutlich das Anschaffungsjahr des Zuserechners und von eben diesem Ingenieur mit Namen Willacker unterzeichnet.
Auf der folgenden Seite ist die Speicherkapazität der Z23 angegeben: Trommelspeicher Z23 256 Spuren a 32 Zeilen mit Kapazität 3,5 * 10xx5 = 350.000 Bit = 0,04375 Megabyte. Der Kernspeicher der Z23 mit 256 Zellen hatte dann gerade mal 10xx4 Bit = 0,001 Megabyte. Bitte mit aktuellem Handymodell vergleichen!
Von dem Programmierkurs 1974 ist leider nur die erste Seite „Manuelles Rechnen“ erhalten, aber es wird schon das Prinzip sichtbar. Stchwort „Einstellung der Nachkommastellen“ am „Kommarad“. Das genaue Modell des Diehl-Rechners ist mir leider nicht mehr in genauer Erinnerung. Auch nicht die Anzahl verfügbarer Programmierschritte. Entscheidend aber war, dass man ihn programmieren konnte und so war mein Nerd-Schicksal besiegelt.
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